Lebensthemen erkennen

 

"Mut steht am Anfang des
Handelns, Glück am Ende".

Demokrit

Beruf und Berufung im Leben

 

Die meisten Leute verbringen mehrere Stunden pro Tag in Ihrem Beruf. Ist es aber auch tatsächlich die vorbestimmte Berufung? Stimmt die ausgeführte Tätigkeit mit dem Inneren überein? Dieses Thema scheint viele Leute zu beschäftigen und deshalb werden wir es näher betrachten.

Ob der aktuelle Beruf unserem inneren Seelenplan entspricht, kann nicht pauschal beantwortet werden. Manchmal dient der Beruf nur dazu, um weltliche Sicherheiten aufrecht zu erhalten, damit man nebenbei seine wahre innere Berufung (z.B. die Familie, Kreativität oder das Hobby) ausleben kann.

Oder man bleibt in einem Beruf gefangen, damit man sich nicht mit der «Existenzangst» beschäftigen muss.

Wenn Leute mich in meinen Beratungen fragen, ob sie im richtigen Beruf sind oder ob sie sich selbständig machen, den Job wechseln oder kündigen sollen, dann beantworte ich diese Fragen nie auf Anhieb, weil ich zuerst energetisch schauen muss, was im Innersten Sinn macht und was die tatsächlichen Bedürfnisse sind. Oft ist nicht der Beruf das Problem, sondern das, was die jeweilige Person gerne ausleben und erfahren möchte, ohne es bisher erkannt zu haben. Wird dieser Umstand einmal erkannt, steht der Beruf plötzlich in einem ganz anderen Licht da und man kann daran arbeiten, die inneren Bedürfnisse auszuleben; egal ob in diesem Job oder in einem anderen. Mit „Beruf“ muss übrigens nicht unbedingt der klassische Beruf gemeint sein. Es kann auch auf andere Lebensbereiche, in denen man unzufrieden ist, angewendet werden.

Die Frage bezüglich «Beruf und Berufung» ist also nicht damit zu lösen, dass man einfach im Aussen beispielsweise den Job oder die Branche wechseln soll, sondern damit, dass man im Inneren schaut, was die «Herzberufung» ist.

Vom Innen nach Aussen

Erst nach der Erkenntnis was das Innere eigentlich möchte, kann man einen Beruf darum bauen und die Situation ändern. Also zuerst die innere Berufung finden und erst dann schauen, wie die äusseren weltlichen Komponenten mit den inneren Gegebenheiten harmonieren.

Meistens machen wir Menschen aber genau das Gegenteil! Wir suchen zuerst den Beruf oder die Tätigkeit aus und merken erst später, dass dies nicht unbedingt unserer «Herzberufung» und somit unserem Inneren entspricht.

Das was «hinter» dem Beruf stattfindet ist meistens etwas ganz anderes als das, was ich von den Leuten vordergründig zu hören bekomme. Ich höre z.B., dass sie zu viel arbeiten müssen und sich einem „Burnout“ nähern. Dass sie keine Anerkennung erhalten und das Geld für den erhaltenen Lohn sowieso nicht ausreicht. Oder dass es Problem mit Mitarbeitenr gibt, die das tägliche Arbeitsleben erschweren, weil sie einem immer Steine in den Weg legen. Dass immer die anderen befördert werden und man selber auf der Strecke bleibt. Und und und…

Die Themen dahinter zeigen sich mir dann in den Kernaussagen: «Nicht genügend Anerkennung erhalten», «Existenzängste», «Kreativität ausleben können», «Bedürfnis anderen Leuten zu helfen» usw.

Genau dort werden wir ansetzen!

Wir versuchen aus energetischer Sicht das innere Hauptthema zu finden, um herauszufiltern, was tatsächlich Sinn macht und in welchen Bereichen man aufblühen kann.

1.     Übung «innere» Klarheit

Zuerst gilt es sich klar zu werden, was die innersten Grundbedürfnisse überhaupt sind. Überlegen sie sich als Erstes in welchen Situationen sie sich am wohlsten fühlen.

Setzten sie sich während 10 Minuten hin und werden sie innerlich ganz still. Versuchen sie zu spüren, wie sich wohlwollende Situationen anfühlen und schreiben sie diese laufend auf ein Blatt Papier. Diese Übung hat nur damit zu tun, die Gefühle, die ihnen gut tun, zu erörtern.

Damit sie sich vorstellen können was mit dieser Übung gemeint ist, gebe ich ihnen einige Beispiele:


- Ich liebe es, nette Menschen um mich zu haben
- Ich fühle mich vor allem an den Wochenenden frei
- Es fühlt sich gut an Leute zu beschenken
- Erst wenn alle Arbeiten erledigt sind, fühle ich mich frei
 


    

Schreiben sie so viele Punkte auf wie nur möglich. Schliessen sie immer wieder die Augen zwischen zwei Punkten und fühlen sie genau, in welchen Situationen sie sich frei und befreit fühlen. Es gilt nur zu spüren was ihnen in ihrem Leben gut tut, um es in schriftlicher Form auf ein Blatt Papier zu schreiben. Lassen sie ihren Gedanken freien Lauf und versuchen sie nicht die Punkte zu analysieren. Wenn sie bereits jetzt analysieren, kommen eigene Erfahrungen hinein und man gleicht sie fälschlicherweise mit alltäglichen Situationen ab.

Nun machen sie genau das Gegenteil. Schreiben sie alle Punkte auf, in denen sie sich unwohl fühlen. Auch hier wieder einige Beispiele:


-  Ende Monat wenn die Rechnungen kommen
-  Druckgefühl, wenn mehrere Aufgaben gleichzeitig erledigt werden müssen
-  Wenn Leute mich ständig kritisieren
-  Wenn ich nicht gehört werde


Auch hier geht es, ohne zu analysieren, nur darum aufzuschreiben.

2.     Mediale Analyse

Medialität und Analyse passen auf den ersten Blick nicht wirklich zusammen und doch macht es Sinn, denn das Geistige wird mit dem Erdigen verbunden.  Zuerst haben sie, ohne zu analysieren, auf ihr Inneres gehört und nun beginnen wir diese Punkte systematisch zu analysieren.

Gehen sie nun jeden geschriebenen Punkt durch, indem sie die Augen nochmals schliessen und spüren, ob sie den jeweiligen Punkt auf der Liste lassen möchten oder ihn streichen können. Ist er wichtig oder nicht so wichtig?

Am Schluss dieser Übung sollten auf der «Wohlfühlliste» und «Unwohlseinliste» je 3 Punkte übrig bleiben.

Schliessen sie ein letztes Mal die Augen und spüren sie genau, welchen Punkt sie zusätzlich streichen können, so dass am Schluss die zwei wichtigsten Punkte übrig bleiben.

3.     Abgleichung mit dem jetzigen Job

Betrachten sie nun ihren Job und gleichen sie die je 2 Punkte mit ihrem Job ab. Inwiefern passen die «Wohlfühlpunkte» zu ihrem Job. Sind sie in irgendeiner Form überhaupt vorhanden? Finden sie ebenfalls Parallelen zu ihren «Unwohlseinpunkten»? Welche Punkte überwiegen?

 

Fazit

Im Grossen und Ganzen ging es bei dieser Übung darum, ohne zu analysieren das Innere durch exaktes Spüren zu erkunden. Erst im zweiten Teil haben wir die inneren Gefühle mit den äusseren Umständen abgeglichen und können jetzt danach handeln. Das Ganze ist ein Prozess und kann sich nun weiterentwickeln.